Textatelier
BLOG vom: 12.04.2014

Aphoristisch angehauchte Gedanken und ein Gedicht

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
 
Manchmal münden Umwege zum Ziel in angenehme Erlebnisse, die das Ziel übertreffen.
 
Wer lange zielt, trifft selten.
 
Scharwenzle nicht ums Glück; lass dich von ihm überraschen.
 
Dem Kind ist die Welt eine Wundertüte. Wäre ich doch ein Kind geblieben!
 
Träge, vertane Stunden häufen sich zu Jahren.
 
Was durchs Ohr dringt, erreicht selten das Hirn.
 
Der Engländer hält sich mit Floskeln übers Wetter schadlos. Das Wetter rächt sich.
 
Der Zusatz „übrigens“ erübrigt sich in der Regel.
 
Wer mit viel Gedanken reist, bleibt unbeschwert und ermüdet nicht.
 
Viel ist mir über den Kopf gewachsen, wovon ich nichts wissen will.
 
Warum Gedanken stutzen, wenn man sie zügeln kann?
 
Wer die Inspiration nicht erhascht, dem entfliegt sie.
 
Der Könner tummelt sich im Spielraum seiner Fähigkeiten. Der Stümper masst sich Fähigkeiten an, die ihm fehlen. 
Nachts durch leere Strassen
Gehst du nachts durch leere Strassen,
beginnt mit jedem Strassenlicht,
dein Schatten aufzuleben.
Allein im Takt der Schritte,
längst Vergessenes in dir erwacht,
dein Gang wird schneller,
manche Erinnerungen brennen.
In vielem erkennst du hohlen Wahn,
Trug und Schein und falsche Worte.
Nachts, wenn das Pflaster hallt,
bist du ein strenger Richter. 
(1961 geschrieben)
 
 
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